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AutorenbildAliena Kempa

Atmen nicht vergessen!


Diesen Satz hat der ein oder andere vielleicht schon einmal von seiner Trainerin oder seinem Trainer gehört. Er hat aber noch eine weitaus größere Bedeutung, als man vielleicht denkt! Wenn nicht, beziehungsweise nicht richtig geatmet wird, kann der Organismus nicht mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Geschieht das in großem Ausmaß und über einen längeren Zeitraum, verliert man das Bewusstsein. In Momenten, in denen man besonders angestrengt oder angespannt ist, kann es sein, dass man das regelmäßige Ein- und Ausatmen vernachlässigt und nur noch kurze Atemzüge nimmt. Dies führt dazu, dass der Körper alle nicht überlebenswichtigen Systeme herunterfährt. Es führt zu einem anaeroben Stoffwechsel. Dies geschieht auch mit unseren Pferden, wenn diese sich permanent im Sympathikus-Modus befinden, also unter Anspannung stehen. Die Atmung wird flach, dem Körper wird weniger Sauerstoff zugeführt. Damit einher geht automatisch, dass die Muskulatur nicht mehr richtig arbeiten kann. Wenn wir unser Pferd also in diesem Modus arbeiten, wird es sich körperlich nicht so entwickeln können, wie wir uns das wünschen; von der Psyche ganz zu schweigen. Damit ist nicht die positive Spannung gemeint, die wir beispielsweise bei der versammelnden Arbeit brauchen, sondern Stress, Angst und Druck, welchem sich unser Pferd nicht entziehen kann. Diese Art von Anspannung kann sich schnell zu einem Teufelskreis entwickeln. Pferde besitzen ein sehr gutes Schmerzgedächtnis und werden bei dieser Art von Arbeit sehr bald schon bei jeder Einheit in diese Anspannung verfallen, egal ob berechtigt oder unberechtigt. Sie aus diesem Muster wieder herauszuholen und sie in den Parasympathikus, also die Entspannung, wärend der Arbeit zu bringen, ist keine leichte Aufgabe, schon gar nicht, wenn dieser Zustand schon längere Zeit besteht. Das wirkt sich auch auf den Muskeltonus des jeweiligen Pferdes aus. Man wird hier auffällig angespannte und verhärtete Muskulatur vorfinden.

Aus diesem Grund sollte das oberstes Ziel jeder Trainingseinheit ein entspanntes, sich im Parasympathikus befindendes Pferd sein, welches gleichmäßig, tief und vertrauensvoll atmet. Haben wir diesen Status gefestigt, können wir alle weiteren Trainingsziele hinzunehmen und unser Pferd wird motiviert und zufrieden mitmachen und gesund Muskulatur aufbauen.


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