Wie genau ist denn eigentlich die Anatomie des Pferderückens aufgebaut und was müssen wir hinsichtlich der Tragfähigkeit beachten, sodass der Sattel und schlussendlich auch der Reiter oben drauf Platz nehmen kann.
Das Konstrukt des Pferderückens kann man sich ähnlich einer Hängebrücke vorstellen.
Der Brustkorb ist nicht knöchern mit den Vorderbeinen verbunden, sondern über eine muskuläre Rumpfaufhängung.
Die Rumpf- und Brustmuskulatur sorgt für eine elastische Verbindung, damit der Schub der Hinterhand besser abgefedert werden kann.
Dies funktioniert allerdings nur, wenn das Pferd sich korrekt und funktional bewegt. Die Vor- und Hinterhand sind durch die Brust- und Lendenwirbelsäule verbunden.
Deren Ausrichtung spielt für die Tragfähigkeit eine wichtige Rolle.
Die Dornfortsätze von Brustwirbel 1 - 14 sind nach hinten gerichtet und stellen dadurch eine Art Hebel dar.
Wenn das Pferd den Kopf senkt, hebt sich der Bereich über die Zugwirkung des Nackenrückenbandes an.
Der 15. Brustwirbel ist der
➡️Antiklinale Wirbel⬅️
und hat einen senkrecht stehenden Dornfortsatz.
Die Nachfolgenden Wirbel zeigen nach vorne.
Sie bilden den „Gegenzug“ und somit den Hebel für das Aufwölben des Rückens durch die vortretenden Hinterbeine.
🌉Grundsätzlich ist die Tragfähigkeit der Wirbelsäule nicht sehr hoch.
Aus diesen Grund spielt die richtig aufgebaute und starke Muskulatur für unsere Reitpferde eine wichtige Rolle❗️
Ein ganz wichtiger Punkt ist die antagonistische Wirksamkeit der dorsalen und ventralen Muskelkette.
Dies bedeutet, dass der Rücken nur dann loslassen kann, wenn die Bauchmuskulatur entspannt ist.
Wenn der Pferderücken locker und durchlässig ist, entsteht durch ein wechselseitiges An- und Abspannen der Bauch- und Rückenmuskulatur ein gesundes und harmonisches Bewegungsmuster. 🌸
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